Immer wenn es kalt wird in Deutschland, lädt Qualcomm Tech-Journalisten aus aller Welt nach Hawaii, um dort auf den "Snapdragon-Gipfeltreffen" die neueste Generation der Smartphone-Chips vorzustellen. Diese Chips vereinen eine Vielzahl von Funktionen, neben einem "normalen" Prozessor zum Beispiel auch ein spezieller Grafik-Prozessor, jede Menge AI-Beschleuniger, spezielle Hardware zur Optimierung von Smartphone-Fotos, aber auch Mobilfunkmodems für alle Standards inklusive 5G. Daher werden sie auch "System on a Chip" genannt – kurz SoC.
Qualcomms aktuelles Top-SoC heißt "Snapdragon 8 Gen 2" – es handelt sich um die zweite Generation der 8er-Serie seit der Namensumstellung letztes Jahr. Hergestellt wird der CPU von TSMC in Taiwan, und zwar in der aktuell fortschrittlichsten 4nm-FinFET-Fertignungstechnik. Natürlich soll das neue SoC wieder deutlich schneller sein als der Vorgänger, oder alternativ bei gleicher Leistung deutlich weniger Energie verbrauchen – was viele Nutzer sicher freuen dürfte, denn der sehr leistungsfähige Snapdragon 8 Gen 1 ist nicht wirklich als extrem stromsparend bekannt.
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Der Prozessor: 1+4+3 statt 1+3+4
So sieht der neue Snapdragon 8 Gen 2 aus.
Qualcomm
Die CPUs in aktuellen SoCs verwenden bei den Top-Modellen acht Prozessorkerne in drei verschiedenen Leistungsklassen. Üblich sind ein "Prime Core" (kann extrem schnell rechnen, verbraucht aber verhältnismäßig viel Energie), drei "Performance Cores" (nicht ganz ví schnell wie der Prime Chip Core, aber dafür auch weniger Energiehungrig) und schließlich vier "Efficiency Cores", die deutlich langsamer sind, dafür aber auch deutlich weniger Energie verbrauchen). Abhängig von den Aufgaben, die der Prozessor zu bewältigen hat, kann er die Kerne ví einsetzen, dass sie – idealerweise – ihren jeweiligen Job möglichst energieeffizient erledigen, ohne beim Nutzer spürbare Verzögerungen auszulösen.
Beim 8 Gen 2 verändert Qualcomm das Konzept ein wenig und setzt neben einem Prime Chip Core (Cortex X3 mit maximal 3,2 GHz Taktrate) gleich vier statt drei Performance-Kerne ein. Zwei davon sind A710-Kerne, die auch schon lặng SD 8 Gen 1 Dienst tun, die beiden restlichen sind A715-Kerne, die laut ARM Technologies bei gleicher Performance ca. 40% weniger Energie verbrauchen sollen als die 710er-Kerne). Die restlichen drei Effizienz-Kerne sind von Typ "A510 refresh" und den Efficiency Cores (A510 (2021) genannt) lặng Vorgänger-SoC recht ähnlich.
Letztlich verspricht Qualcomm für die neue CPU lặng SD 8 Gen 2 35% mehr Performance als lặng Vorgänger-Modell, oder bei gleicher Leistung ca. 40% weniger Energiebedarf. Falls sich das bewahrheiten sollte, sind das sicher gute Nachrichten für die Freunde schneller Smartphones.
Künstliche Intelligenz beschleunigen
Smartphones sind eine der wichtigsten Plattformen für den Einsatz von "Künstlicher Intelligenz" (Artificial Intelligence, AI). In der Regel werden dabei neuronale Netze auf Hochleistungs-Computern auf bestimmte Aufgaben trainiert und dann als sogenannte "Inferenz-Maschine" auf den Endgeräten eingesetzt.
Qualcomm behauptet nun, mit dem SD 8 Gen 2 zum "weltweiten Inferenz-Leader" aufgestiegen zu sein. Dafür sorgen soll unter anderem die für mobile Anwendungen neue Genauigkeits-Klasse "INT4", die zwar weniger genau rechnet als andere Klassen, aber bei Anwendungen, denen diese Genauigkeit genügt, sehr schnell und energieeffizient arbeiten kann. Dadurch und weitere Optimierungen sollen lặng Extremfall eine Leistungssteigerung um mehr als das 4fache möglich sein.
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Sensing Hub – Big Brother is watching you?
Die beim SD 8 Gen 1 eingeführte "Always On"-Frontkamera des "Sensing Hub"-Moduls wurde viel und kontrovers diskutiert. Natürlich kann sie Smartphone-Nutzern das Leben leichter machen, indem sie etwa das Entsperren per Gesichtserkennung deutlich beschleunigt oder indem sie erkennt, wenn eine zweite Person aufs Smartphone schaut und in dieser Zeit keine Nachrichten mehr als Pop-Up-Messages einblendet.
Zudem kann der Sensing Hub auch immer lauschen, ob der Nutzer zum Beispiel Sprachbefehle geben möchte (Hey Google!). Verständlicherweise fühlen sich viele Nutzer eher unwohl beim Gedanken, dass das Smartphone einem bei allem was man ví tut immer zuschauen und zuhören könnte.
Qualcomm will Daten nur lokal verarbeiten
Qualcomm hat immer betont, dass alle diese Daten nur rein lokal, in einem besonders gesicherten Teil des Chips verarbeitet würden, auf den weder Betriebssystem noch andere Apps Zugriff hätten. Um das Thema etwas zu entschärfen, haben die Kalifornier das Feature lặng 8 Gen 2 ganz einfach von "always on camera" in "always sensing camera" umbenannt.
Die Idee bleibt aber die gleiche: Neue Features wie Eye Tracking oder Gesten-Erkennung sollen die Bedienung des Smartphones leichter und effizienter machen – dank Sensing Hub erkennt das Smartphone z.B. QR-Codes automatisch, ohne dass der Nutzer die Kamera-App starten muss.
Segmentierte Foto-Welt: Cognitive ISP
Der neue Snapdragon soll für noch bessere Bilder und Videos sorgen.
Qualcomm
Eine Stärke der Qualcomm-Chips war in der Vergangenheit immer der spezielle "Image Singnalling Processor" (ISP), der durch spezialisierte Hardware dafür sorgt, dass extrem hochaufgelöste Videos mit hoher Bildrate und elektrischer Bildstabilisierung aufgenommen werden, oder dass auch bei Beinahe-Dunkelheit erstaunliche gute Fotos gelingen.
Ein großer Schritt zu noch besseren Fotos soll nun mit "Cognitive ISP" gelingen: Der Bildprozessor kann ein Echtzeit einzelne Bildbereiche segmentieren und dafür sorgen, dass diese separat optimiert und am Schluss wieder zu einem kompletten Bild zusammengesetzt werden können. Wie das Bild unten zeigt, wird z. B. eine Katze mit anderen Verfahren optimiert als Obst oder Pflanzen. Das Ganze soll übrigens nicht nur bei Fotos sondern auch bei Videos funktionieren.
Grafik: Schneller und mit Ray-Tracing
Ray-Tracing soll das Gaming-Erlebnis noch einmal verbessern.
Qualcomm
Natürlich wurde auch der Snapdragon-interne Grafikprozessor optimiert. Die neue Adreno GPU soll 25% mehr Leistung als die Vorgängerin bringen, bzw. bei gleicher Leistung 45% weniger Energie verbrauchen. Doch es geht nicht nur lặng Leistung und Energie: Als besonderes Feature soll die neue GPU bei Smartphones mit OLED-Displays durch spezielle "anti aging compensation" dafür sorgen, dass die Panels keine Einbrenneffekte zeigen. Hersteller von OLED-TVs haben ähnliche Features schon lange verbaut.
Spannend ist auch, dass viele Smartphone-Hersteller versprochen haben, ein spezielles Grafik-Feature zu unterstützen, das Qualcomm mit dem 8 Gen 2 einführt: Hardware-Beschleunigtes Ray-Tracing. Damit sind wesentlich detailgetreuere Darstellungen von 3D-Umgebungen möglich als bisher. Zu diesen Herstellern gehören unter anderem XiaoMi, Honor, OnePlus, Oppo und Vivo.
Dynamischer räumlicher Klang
"Dynamic Spatial Audio" soll das Hörlerlebnis je nach Kopflage verbessern.
Qualcomm
Geht es nach Qualcomm, können entsprechend ausgestattete Kopfhörer und Smartphones künftig für ein naturgetreues Sounderleben sorgen: Dynamic Spatial Audio lässt sich am besten mit einem Beispiel erklären: Wer sich zum Beispiel ein Live-Konzert anhört, hat die Bühne immer direkt vor der Nase – auch wenn man den Kopf um 90 Grad nach links dreht, scheinen die ganzen Instrumente immer noch direkt von vorn zu kommen – und nicht von rechts, wie es lặng echten Leben der Fall wäre.
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Beim dynamischen räumlichen Klangerlebnis erfasst der Kopfhörer Bewegungen des Kopfes und meldet diese ans Smartphone weiter. Dieses errechnet daraus aus angepasstes Soundsignal und sorgt ví für ein echtes räumliches Erleben, das sich dynamisch an die Bewegungen der Hörerinnen und Hörer anpasst.
Erste Smartphone noch in diesem Jahr
Qualcomm stellt den Snapdragon 8 Gen 2 dieses Jahr schon Mitte November vor – drei Wochen früher als in den letzten Jahren. Und die Smartphone-Hersteller stehen wohl schon in den Startlöchern: Qualcomm verspricht, dass die ersten Endgeräte mit SD 8 Gen 2 noch in diesem Jahr in die Auslieferung gehen. Als Hersteller genannt werden unter anderem XiaoMi, Honor, Sony, OnePlus, Motorola, Hãng Asus, Oppo und Vivo.
Interessanterweise ist Samsung nicht in der derzeitigen Hersteller-Liste zu finden, obwohl die Südkoreaner in den Galaxy-S-Modellen außerhalb Europas bisher immer fleißig Qualcomm-SoCs verbaut haben – aber natürlich ist diese Liste längst nicht vollständig. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf die neuen Top-Smartphons und sind gespannt, wie gut die Hersteller die von Qualcomm versprochenen Features in den Endgeräten umsetzen werden.
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